vorneweg ein hinweis: diese seite hat so gut wie nichts zu tun mit dem gewöhnlichen HALMA-spiel (siehe abbildung - vergrößern mit mausclick), sondern vielmehr geht es hier ausschließlich um die zu jenem spiel (oder auch zu anderen brettspielen) gehörenden figuren.

systematik der halmafiguren

auf dieser seite geht es um die systematische katalogisierung von halmafiguren, ein "standardwerk" also für jeden halmafigurensammler!

vorausschicken möchte ich zunächst mal die bemerkung, dass ich bis heute nicht weiß, ob ich der einzige mensch bin, der halmafiguren sammelt. dies allerdings scheint mir doch sehr unwahrscheinlich, alldieweil ja praktisch alles gesammelt wird, wovon mehr als zwei exemplare existieren... falls sich irgend jemand mal in dieser angelegenheit mit mir in verbindung setzen will, so würde mich jedenfalls darüber freuen: email an halma@morgenweg.de (kontakt auch über meine homepage)

ursprünglich habe ich diese figuren gar nicht "gesammelt" im eigentlichen sinn, sondern wie auf der SOKISO-seite ja ausführlich beschrieben brauchte ich sie für das figuren-fußballspiel. jene seite eignet sich im übrigen auch für interessente an der geschichte der halmafigur als sammel- und kultobjekt. aber im laufe der zeit haben sich dann eben immer mehr halmafiguren angesammelt, und ich begann darauf zu achten, nur noch "doppelte" wieder abzugeben... auf diese weise kam ich dann auf jene heute knapp 4000 figuren, die allerdings natürlich nicht alle verschieden sind. ein fünftel davon sind vielleicht unterschiedlich - eine genaue auswertung steht noch aus.

definition

das problem fängt im grunde schon bei der bezeichnung der figuren an, so habe ich bisher noch in keinem deutschen wörterbuch den ausdruck "halmafigur" überhaupt gefunden (obschon wohl jeder weiß, was gemeint ist). dafür gibt es eine fülle von mehr oder weniger gebräuchlichen worten für eben diese spielfiguren: das reicht von spielsteine über kegel, setzer oder männchen bis hin zu pöppel oder gar püppchen, wobei diese aufzählung selbstredend keinerlei anspruch auf vollständigkeit erheben will. die gleiche schwierigkeit findet sich übrigens auch in anderen sprachen, so dass dafür etwa eine art international anerkannter fachausdruck schlichtweg nicht existiert. man könnte nun auch ganz allgemein von "spielfiguren" sprechen, doch schließt dieser ausdruck fast alles ein, womit gespielt werden kann und ist für unsere zwecke daher zweifellos viel zu weit gefasst. der ausdruck "brettspielfiguren" ist da schon präziser, schließt aber immer noch etwa schachfiguren, dame/mühle oder backgammon-steine und allerlei andere "non-halma-figuren" mit ein. und da bezeichnungen wie "menschärgeredichnicht-spielfiguren" doch etwas unbeholfen klingen will ich vorerst mal bei meiner nomenklatur bleiben und spreche (schreibe) eben weiterhin von "halmafiguren".
da es die spielfiguren selbst in allen erdenklichen größen und formen gibt stellt sich als nächstes die definitionsfrage: was ist überhaupt eine halmafigur im engeren sinne?
also zunächst mal sollte die figur erkennbar geeignet sein für brettspiele, also irgendwie die form einer spielfigur haben. dies ist zugegebenermaßen eine sehr vage aussage, aber ich möchte halt auf diese weise schlichte holzquader, kegel oder zylinder ohne jede weitere "kunstvolle" bearbeitung oder womöglich einfache schraubverschlüsse von flaschen und dergleichen mehr als sammelobjekt schon mal ausschließen. so besitzen die weitaus meisten figuren über dem figurenrumpf einen mehr oder weniger ausgeprägten kopf, aber selbst dabei gibt es ausnahmen. die individualität der einzelnen figuren sollte allerdings auch nicht zu weit gehen, so würde ich z.b. schachfiguren (jedenfalls springer, könig und wohl auch turm) oder etwa bunt kolorierte spielfiguren, womöglich sogar mit aufgemalten gesichtern, dabei ausschließen. die figuren sollen trotz allem also irgendwie "massenware" sein... als nächstes fragt sich, wie groß die abmessungen einer spielfigur sein dürfen, um als halmafigur gelten zu dürfen. ausführlicher auf die am häufigsten auftretenden größen gehe ich weiter unten noch ein. jedenfalls gelten als unter- bzw. obergrenze für die "zulassung" heute 17 und 32 mm für die höhe und 9 bis 20 mm für die breite ("fußdurchmesser"). für das material, aus dem die figuren sein dürfen, gibt es höchstens die einschränkung, dass es einigermaßen "griff-fest" sein muss, so dass man mit ihnen eben spielen kann. und was schließlich die farbe der figuren betrifft, so gibt es keinerlei vorschriften - vereinzelt sind sogar zweifarbige figuren aufgetaucht. lediglich selbst angemalte figuren gelten grundsätzlich als "zweitklassige" sammelobjekte. aber letztlich bleibt es doch jedem sammler selbst überlassen, was er als halmafigur in diesem sinne verstehen will.

sortierkriterien

im vorangegangenen kapitel sind die vier verschiedenen sortierkriterien für halmafiguren im prinzip ja alle schon zur sprache gekommen. diese entsprangen allerdings nicht etwa irgendwann mal einer laune des autors, sondern sie haben sich in einem jahrzehntelang andauernden entwicklungsprozess herauskristallisiert, so wie es auf den SOKISO-seiten ja ausführlich beschrieben ist. im folgenden ist ist nun jedem kriterium ein eigener abschnitt gewidmet:

1. abmessungen
standard A 27, 24 und 20 mm groß die höhe (größe) und breite (fußdurchmesser) einer figur sind wohl noch die am einfachsten zu ermittelnden parameter. die gebräuchlichsten abmessungen für standard holz-figuren sind 24 x 12 mm (normal) und 27 x 15 mm (groß) sowie 20 x 10 mm (klein); die drei roten standard-figuren auf der abbildung links entsprechen diesen maßen. daneben treten bei kunststoff-figuren noch häufig die maße 24 x 13 mm, 27 x 12 mm bzw. 20 x 11 mm auf.
figuren von 31 bis 20 mm höhe und 19,5 bis 10 mm breite die traditionelle teilung der figuren beim SOKISO in zwei unterschiedliche größenklassen (groß/normal bzw. klein; die grenze liegt dort bei 22 mm) spielt hier für unsere betrachtung keine rolle, zumal es im bereich der zulässigen abmessungen 32 bis 17 mm höhe und 20 bis 9 mm breite nahezu alle erdenklichen größen auftreten, wie das bild rechts z.b. unterstreicht. damit ist dieses kriterium streng genommen eigentlich gar kein sortierkriterium, sondern eben eher ein ausschlusskriterium.
im grunde fällt es schwer zu begründen, warum figuren außerhalb dieser abmessungsgrenzen nicht als halmafiguren zählen sollen. am ehesten mag als erklärung dienen, dass größere oder kleinere spielfiguren überhaupt nur ausgesprochen selten auftauchen (auch wenn ich in letzter zeit doch des öfteren mal auf 40 oder gar 60 mm große figuren gestoßen bin), und ferner spielt dabei eben auch die schon erwähnte SOKISO-tradition eine rolle. außerdem muss man ja irgendwo eine grenze ziehen, sonst kommt man irgendwann bei mannshohen figuren an...

2. material
ursprünglich waren wohl alle halmafiguren mal aus holz, jedenfalls findet man kein anderes material in alten spielen vor. heutzutage aber sind figuren aus kunststoff wohl mindestens ebenso verbreitet, wohingegen andere materialien nur ausgesprochen selten auftauchen. so gibt es z.b. auch figuren aus metall (aluminium) oder aus glas, auch wenn letztere ein wenig unförmig wirken. ferner habe ich auch eine figur aus gebranntem ton, wobei ich diese der einfachheit halber der material-klasse glas zugeschlagen habe. ebenfalls denkbare figuren aus anderer keramik wie porzellan, steingut oder terracotta sind mir bisher noch nicht untergekommen. außerdem wollte mir mal jemand figuren aus eisen, messing und kupfer drehen, doch leider ist es nie dazu gekommen. (solche aus silber oder gold wären mir sicherlich zu teuer...) aber vielleicht gibt es ja anolog zu zinnsoldaten auch halmafiguren aus zinn, oder eventuell hat mal jemand welche aus blei gegossen?
figuren aus metall,glas/keramik,modelliermasse dann habe ich noch einige "selbstgestrickte" figuren aus zwei verschiedenen modelliermassen, die im backofen ausgehärtet sind (von Fimo und von einem namenlosen exDDR-hersteller). diese figuren sind zwar sehr farbenprächtig aber dennoch von eher zweifelhaftem sammlerwert. auf dem bild links sind einige meiner exotischen figuren versammelt.
ferner hat mir eine zahntechnikerin mal einige standardfiguren aus zahneinbettmasse(!) gegossen, welche im übrigen sehr schön anzusehen sind. zweifellos aber bestehen sie aus einem kunststoff, und so habe ich sie der material-klasse elastik zugeordnet. die kunststoff-figuren wiederum hatte ich schon vor langer zeit in zwei unterschiedliche klassen geteilt, nämlich in jene die innen hohl sind und die ich in der folge plastik nannte, und in solche aus vollkunststoff welche ich dann mit elastik bezeichnete (wiewohl es mit deren "elastizität" natürlich nicht allzu weit her ist). es gibt sogar auch einige seltene holzfiguren, die innen hohl sind ohne allerdings deswegen eine eigene klasse zu bilden.
daneben existieren übrigens auch einige figuren mit bestandteilen zweier unterschiedlicher materialien: da sind zum einen etliche elastik-figuren aus magnet-halmaspielen mit eben magnetischer metalleinlage. diese figuren bleiben aber in der material-klasse elastik eingeordnet. zum anderen habe ich noch vier plastik-figuren mit metallkopf (siehe weiter unten bei der form-klasse petas), welche ich aber dennoch der material-klasse plastik zuordnen würde.
womöglich gibt es auch noch figuren aus ganz anderen exotischen materialien wie horn oder elfenbein, oder gar aus gummi(?)... jedenfalls könnte ich mir auch gut halmafiguren aus (edel)stein vorstellen - ich denke dabei z.b. an marmor, jade oder onyx. doch gesehen habe ich solcherlei kostbarkeiten bisher noch nie!
zusammenfassend kann ich also feststellen, dass ich zumindest die mir bekannten figuren in 6 verschiedene material-klassen eingeteilt habe, als da wären:
holz, plastik und elastik sowie glas (einschließlich keramik), metall und fimo (oder allgemeiner: modelliermasse). weitere klassen sind zwar wie gesagt durchaus denkbar, existieren faktisch aber nicht.

hier gehts zum zweiten teil der figuren-systematik.